Der Energiebedarfsausweis ist verpflichtend bei Gebäuden mit weniger als 5 Wohneinheiten, bei denen der Bauantrag vor dem 1.November 1977 gestellt worden ist. Dies gilt nicht für Gebäude,
- die bei der Baufertigstellung die Wärmeschutzverordnung vom 11. August 1977 eingehalten haben oder
- die durch spätere Sanierung auf das oben genannte Niveau gebracht worden sind
Ebenso sind Bedarfsausweise bei Neubauten anzuwenden, da hier noch keine Verbrauchsdaten vorhanden sind. Beim bedarfsorientierten Energieausweis werden die einzelnen Bauteile mit ihren Flächen und die Art der Wärmeerzeugung erfasst und bewertet. Dabei wird unter normierten Bedingungen berechnet, welche Wärmemenge über die wärmeübertragende Hüllfläche wie auch durch Lüftungen an die Umgebung abgegeben wird und wie hoch damit der Heizbedarf ist. Weiterhin wird der Brauchwasserwärmebedarf ermittelt. Der Energiebedarf wird abschließend zum Vergleich auf die Nutzfläche bezogen. Bei bedarfsorientierten Energieausweisen sind die Abweichungen zu Gebäuden mit vergleichbare Abmaßen ähnlich, allerdings können auch hier aufgrund der Nutzung vieler Vereinfachungen Unterschiede bestehen.
Der Verbrauchsausweis kann bei allen anderen Gebäuden ausgestellt werden. Beim verbrauchsorientierten Energieausweis werden die Gebäude-nutzfläche und Energieverbräuche für Heizung und Warmwasser über einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren erfasst und auf die Nutzfläche bezogen. Hierbei muss die Letze Heizperiode bei den Energieverbrauchsdaten mit einbezogen sein. Der Energiebedarf wird mit einem Klimakorrekturfaktor errechnet, sodass der tatsächliche Energiebedarf mit einem Aufschlag bei milden Wintern und bei strengen Wintern mit einem Abschlag zu Vergleichszwecken verrechnet wird. Längere Leerstände werden ebenso berücksichtigt, Verglichen wird hier nicht das Gebäude, sondern eher die Bewohner, da ein ältere Bewohner vielleicht nur noch Wohnzimmer und Küche beheizt und eine vergleichsweise geringeren Heizwärmebedarf hat, wohingegen eine junge Familie mit Kindern alle Räume beheizt und auch mehr Brauchwasser verbrauchen dürfte. So können bei zwei identischen Gebäuden, die von unterschiedlichen Nutzern bewohnt werden, völlig unterschiedliche Ergebnisse erhalten werden.
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